Gleich drei Orgelkonzerte sind am Samstag, den 24. September ab 19 Uhr während der Orgelnacht in der Liebfrauenkirche zu erleben. Drei Organisten, drei ebenso unterschiedliche wie exquisite Konzertprogramme und ein junger Künstler, der den Kirchenraum mit Lichtinstallationen zur Musik in farbige Illuminationen tauchen wird - das sind die künstlerischen Voraussetzungen dieser Veranstaltung. Auch der äußere Rahmen ist ein besonderer, denn fast auf den Tag genau vor zehn Jahren wurde die neue Goll-Orgel in der Liebfrauenkirche eingeweiht und begeistert seitdem Orgelkenner aus nah und fern, die sich in Exkursionen, Kursen und Konzerten an diesem Instrument zusammenfinden und die große Klangvielfalt immer neu bewundern.
Gleichzeitig wird mit dieser Orgelnacht aber auch eine neue Tür aufgestoßen, denn sie eröffnet das neue Orgelfestival am Hellweg „Orgel 21“. ( www.orgel21-hellweg.nrw )
Im ersten Konzert um 19 Uhr wird Gereon Krahforst Werke von Louis Vierne, Serge Rachmaninoff, Max Reger, Franz Schmidt u. a. spielen. Krahforst war vor 10 Jahren Domorganist in Paderborn und spielte seinerzeit das erste Konzert an der neuen Goll-Orgel. Nach künstlerischen Tätigkeiten u. a. in Nordamerika und Spanien kehrte er nach Deutschland zurück und ist nun an der Abtei Maria Laach in der Eifel als Organist und künstlerischer Leiter der dortigen Konzerte tätig. Konzertreisen führten ihn weltweit in zahlreiche Kathedralen und Konzertsäle. Auch als Komponist errang er zahlreiche Preise, neben seinem breit gefächerten Repertoire werden auch seine Improvisationen immer wieder vom Publikum und in der Presse bewundert.
Ein besonderes Hörerlebnis verspricht das zweite Konzert um 20.30 Uhr: Der jetzige Paderborner Domorganist Tobias Aehlig wird völlig neue Klänge an der Goll-Orgel darbieten, denn der Zyklus „Zeitfiguren“ des jungen Kölner Komponisten Dominik Susteck wurde erst vor einem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Komponist, der auch selbst anwesend sein wird, geht neue Wege mit dem Orgelklang und befreit gewohnte klangliche Dimensionen und Muster vom Staub des Überlieferten. Diese neuen Klangflächen mit den Deutungen des Lichtkünstlers in einem interdisziplinären Dialog erleben zu können, darf mit Spannung erwartet werden. Den Blick auf das Instrument und die Orgelliteratur nicht nur zurück zu wenden, sondern neue Ansätze und Strömungen aufzunehmen und vorzustellen ist dabei ein erklärtes Anliegen der Veranstalter dieser Orgelnacht und des neuen Festivals.
Im abschließenden Konzert um 21.30 Uhr wird Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann als bester Kenner des Instrumentes unter dem Titel „Er.leuchtet“ Orgelmusik zum Thema „Licht“ präsentieren. Ausgehend vom Schöpfungswort „Es werde Licht“ über das Lichterlebnis des Apostels Paulus bis hin zur „Erscheinung der ewigen Kirche“ erklingen Werke der Romantik und der klassischen Moderne von Théodore Dubois, Otto Malling, Jean Langlais, Olivier Messiaen u. a., die ebenfalls von David Dinse (Fröndenberg) durch Lichtinstallationen dargestellt werden.
Der Eintritt zur Orgelnacht beträgt € 8,- (ermäßigt 5,-), für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren ist der Eintritt frei.