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Orgeltriduum 2025 beginnt am 6. Ostersonntag, 25.05., 17 Uhr in der Liebfrauenkirche

Konzert I zum 800. Todestag von Magister Perotin aus der frühen Pariser Orgelschule um Notre Dame in Paris

Beat Duddeck (Altus) Foto: Nina Skripietz

Plakat Orgeltriduum 2025

Drei Konzerte mit drei besonderen Programmen bietet das 35. Orgeltriduum, das am Sonntag, den 25. Mai um 17 Uhr in der Liebfrauenkirche in Hamm beginnt.

Ein musikalisches Rendezvous von Mittelalter und Moderne verspricht das Programm des Eröffnungskonzertes mit Johannes Krutmann an der Goll-Orgel und Solisten der Cappella vocale Liebfrauen, das Werke aus der Pariser Notre-Dame-Epoche (um 1200) mit dem Orgelzyklus „L‘ Ascension“ von Olivier Messiaen (1908-1992) in Verbindung bringt.

Musik wie aus einer anderen Galaxie – so erscheinen die Werke des mittelalterlichen Komponisten Perotin, der den Beginn der modernen Vierstimmigkeit markiert. Wie erratische Blöcke oder gotische Bögen wirken seine hochartifiziellen Klanggemälde, die bis heute auch immer wieder moderne Komponisten inspirieren. Seine zeitlose Musiksprache orientiert sich am Rhythmus antiker Versmaße, die er über endlos gedehnte gregorianische cantus-firmus-Tönen ausdehnt. „Perotinus magnus“ – Perotin der Große markiert den Beginn der kompositorischen Neuzeit, er starb vor 800 Jahren als der wichtigste Vertreter der Pariser Notre-Dame-Schule. Seine Werke, die den Titel Organum tragen, klingen tatsächlich wie Orgelmusik mit menschlichen Stimmen.

Die Orgelmusik des 700 Jahre später ebenfalls in Paris wirkenden Komponisten Olivier Messiaen ist ähnlich wie Perotins Organa von Rhythmen, Proportionen und starken Klangfarben geprägt. So könnten interessante Eindrücke und Wirkungen entstehen, wenn diese beiden extrem entfernten Zeitalter künstlerisch aufeinandertreffen – ein Versuch, auf den die Ausführenden selbst gespannt sind.

Mit Beat Duddeck (Altus), Nils Giebelhausen und Sascha Mücke (Tenor) konnten erfahrene Vokalsolisten für dieses Projekt gewonnen werden, die von der Schola der Cappella vocale Liebfrauen unter der Leitung von Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann unterstützt werden.

In den weiteren Konzerten des Orgeltriduums spielen am 15. Juni der Kölner Domorganist Winfried Bönig und am 29. Juni Beatrice-Maria und Gerhard Weiberger aus München jeweils um 17 Uhr an der Goll-Orgel. Der Eintritt ist frei, um eine freiwillige Spende zur Unterstützung der Konzertreihe wird am Ausgang gebeten.