Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann (C) privat Anlässlich des 15. Jubiläums der Orgelweihe der Goll-Orgel findet am Sonntag, den 3. Oktober um 17 Uhr ein Orgelkonzert in der Liebfrauenkirche in Hamm statt. Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann spielt dann ein Programm, dass auch Orgelkennern einige Repertoireentdeckungen verspricht.
Im Mittelpunkt steht zunächst der 50. Todestag von Marcel Dupré, dessen elegisches „Cortège et litanies“ zu hören sein wird. Weniger bekannt sind einige Zeitgenossen Duprés wie z. B. Guy Weitz, Ernest MacMillan oder Jaromir Weinberger. Sie repräsentieren einen jeweils eigenen Orgelstil, der durch verschiedene Einflüsse und Lebensumstände - darunter auch Migration, Flucht und Verfolgung - geprägt sind. So werden z. B. in der „Dedication“ von aus Prag stammenden jüdischen Komponisten Jaromir Weinberger (1896 - 1967) fünf Prophetinnen des Alten Testamentes in originellen Charakterstücken vorgestellt. Neben dem kleinen Jubiläum der Orgelweihe soll damit zugleich des großen Jubiläums von 1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland gedacht werden.
Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt ergibt sich durch drei Bearbeitungen des Marienhymnus „Ave maris stella“, die in Bearbeitungen von Edward Grieg, Naji Hakim und des jungen Organisten und Komponisten Thorsten Maus in Variationen erklingen werden.
Thorsten Maus ist auch als Komponist in einem neuen Orgelbuch vertreten, dass anlässlich der 15. Orgelweihe auf Initiative von Krutmann in Kürze erscheinen wird, mit dabei sein wird u. a. auch der aus Hamm stammende Komponist und Pianist Christoph Althoff, der heute in Linz (Österreich) lebt.
Seit 2006 ist die Goll-Orgel zu einem wesentlichen Kulturträger der Orgelmusik in Hamm und weit darüber hinaus geworden. Mehr als sieben überregionale Konzertfestivals haben in den letzten Jahren hier Station gemacht, die renommiertesten Namen der Orgelszene wie Olivier Latry, Stephen Tharp, Wolfgang Seifen, Ben van Oosten oder Wayne Marshall waren hier oft mehrfach zu Gast, die Bandbreite reichte dabei von alter Musik über französische Sinfonik bis zu Stummfilmimprovisationen und Uraufführungen der Avantgarde.
In der Liebfrauenkirche gilt das bewährte Hygienekonzept, die Sitzplätze sind ausgewiesen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, zum Ein- und Ausgang ist eine entsprechende Mund- und Nasenabdeckung zu tragen, der Eintritt ist frei.