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Erstes größeres Chorkonzert der Liebfrauenkantorei Hamm nach der Pandemie anläßlich des Patronatsfestes am Samstag,19.11.22, 17.00 Uhr

(c) Liebfrauenkantorei Hamm Ein außergewöhnliches musikalisches Werk mit einer besonderen Besetzung hat sich die Liebfrauenkantorei Hamm anlässlich ihres Patronatsfestes am Samstag, den 19. November um 17 Uhr in der Liebfrauenkirche in Hamm vorgenommen: Die „Misa Criolla“ des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez (1921 - 2010) vertont den Text des Messordinariums auf der Grundlage traditioneller Melodien der Anden-Folklore, ein kompositorisches Konzept, das um das Entstehungsjahr 1964 als einzigartige Idee einer selbstbewussten Identifikation und Inkulturation galt und diese Ausstrahlung und Faszination bis heute in Anspruch nehmen darf.

Garanten für das Gelingen dieser besonderen Kombination eines westfälischen Chores mit Musik und Musikern aus Südamerika ist das Alte-Musik-Ensemble „Musica temprana“ um den aus Argentinien stammenden Leiter, Forscher, Instrumentalisten und Sänger Adrian Rodriguez, die sich auf spanische Renaissancemusik und die Musik Lateinamerikas spezialisiert und zusammen mit Johannes Krutmann, dessen Herz ebenfalls für die Alte-Musik schlägt und der dieses Projekt initiiert hat, wohl schnell eine gemeinsame musikalische Sprache finden wird.

Die konventionellen Traditionen der Messvertonung werden in der „Misa Criolla“ sowohl bei der Instrumentation mit folkloristischen Instrumenten wie Panflöten, Percussion und Gitarren als auch in der melodischen und rhythmischen Gestaltung geradezu transformiert. Der Text ist in spanischer Sprache vertont, so dass zusammen mit den südamerikanischen Sängern ein ganz außergewöhnliches klangliches Timbre entsteht. Zusätzlich werden noch weitere Instrumentalstücke mit dem Ensemble „Musica Temprana“ zu hören sein.

Ein ebenso wichtiger wie bemerkenswerter Aspekt dieser Komposition ist die Intention des Komponisten, der mit diesem Werk "etwas Profundes, Religiöses, zu Ehren des Lebens“ schaffen wollte, „etwas, dass die Menschen auch jenseits des eigenen Glaubens, der eigenen Ethnie, Hautfarbe oder Herkunft einbezieht“, so Ramirez. Die Zeitlosigkeit, Aktualität und das charakteristische Kolorit faszinieren immer wieder und lassen dieses Werk wie eine „Messe 2.0“ anmuten.  

Die Mitglieder der Liebfrauenkantorei freuen sich auf dieses unkonventionelle Projekt, das einen lebendigen interkulturellen Austausch garantiert und einen interessanten Kontrapunkt zu den großen Orchestermessen bildet, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten oft auf dem Programm des Patronatsfestes standen.

Die Mitwirkenden sind die Solisten Adrian Rodriguez und Alvaro Pinto Lyon (Tenor), das Ensemble „Musica temprana“, die Liebfrauenkantorei Hamm, die Leitung hat Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann. Die Aufführung wird als innovatives Projekt durch das Erzbistum Paderborn gefördert.

Die „Misa Criolla“ erklingt im Rahmen der Vorabendmesse in der Liebfrauenkirche, der Eintritt ist daher frei, um eine Spende zur Unterstützung dieses Projektes wird freundlich gebeten.