Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann(c) Ronald Pfaff Einen Neubeginn für die Fortsetzung der Kirchenmusik an der Liebfrauenkirche in Hamm markiert das Orgelkonzert, das am Sonntag, 21. Juni 2020, um 17 Uhr dort stattfindet. Nach langer Pandemie-Zwangspause wird mit diesem Sonderkonzert das Orgeltriduum weitergeführt, das im Frühjahr begonnen wurde. Unter dem Titel „Stella Maris - musikalische Metamorphosen eines gregorianischen Marienhymnus“ spielt Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann an der Goll-Orgel Werke, die ausschließlich das musikalische Thema des mehr als 1000 Jahre alten Hymnus „Ave maris stella“ verwenden. So ergibt sich, ausgehend von der Gregorianik über das 17. und 18. Jahrhundert bis zur Neuzeit, geradezu ein Kaleidoskop zahlreicher Stile, Länder und Epochen. Mit Werken von Frescobaldi, Cabanilles, Grigny, Dupré, Langlais u. a. wird ein Querschnitt durch die Orgelliteratur geboten, der nachvollziehbar macht, wie das gleiche Material immer wieder in verschiedenen Klängen und Facetten durch die namhaftesten Komponisten ihrer Zeit jeweils neu verarbeitet und gedeutet wird. Im Wechsel mit einigen Orgelabschnitten im Stil der alten Alternatim-Technik singt eine Schola der Cappella vocale Liebfrauen die jeweiligen Verse. (Detail-Programm s. u.)
Zu diesem Konzert ist keine Anmeldung erforderlich, es gelten die gleichen Richtlinien wie für die Gottesdienste in der Liebfrauenkirche, ein Mund-Nasen-Bedeckung ist nur für den Eingang und die Registrierung vor dem Konzert erforderlich, zur Einhaltung der Abstandsregeln sind die Plätze markiert.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Fortführung der Orgelreihe wird am Ausgang gebeten.
-----> Hier ein neues YouTube-Video mit den Orgeln in der Liebfrauenkirche
Das nächste Konzert findet turnusgemäß am Sonntag, 28. Juni 2020, um 17 Uhr statt. Zu Gast in der Liebfrauenkirche ist dann der Essener Kantor Jörg Nitschke, der Werke von Bach, Franck, Vierne und Wagner spielt.
Programm des Konzertes am 21.06.2020, 17 Uhr
„Stella Maris“
Musikalische Metamorphosen eines gregorianischen Marienhymnus
Nicolas de Grigny (1672 - 1703):
„Ave maris stella“
aus „Premier livre d’Orgue“ (Reims, 1699)
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Plein chant
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Fugue
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Duo
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Dialogue sur les grands jeux
Joan Cabanilles (1644 - 1712):
„Tiento partido de mano derecha sobre Ave Maris Stella“
(vor 1700, Valencia)
Girolamo Frescobaldi (1583 - 1643):
„Inno Ave Maris Stella“
aus „Il secondo libro di toccate, canzone, versi d’hinni, magnificat“, Rom, 1627
Vier Versetten alternierend mit Strophen aus der Marienvesper (Venedig, 1610) von Claudio Monteverdi (1567 - 1643)
Edvard Grieg (1843 - 1907):
„Ave maris stella“ EG 150
(Bergen, 1893, Orgelbearbeitung von William Crane Carl, 1865 - 1936)
Flor Peeters (1903 - 1986):
Toccata, Fugue et Hymne sur „Ave maris stella“ op. 28
(Antwerpen, 1933)
Marcel Dupré (1886 - 1971):
„Ave maris stella“ op. 18 Nr. 6 - 9
aus „15 Versets pour les Vêspres du commun des fêtes de la Sainte Vierge“
(Paris, 1919)
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Quintkanon zwischen Sopran und Bass
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Choral im Tenor
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Verzierter Choral im Stil von J.S. Bach
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Finale
Jean Langlais (1907 - 1991):
„Ave maris stella“ op. 157 Nr. 5
aus „Livre Oecumenique“ (Paris, 1968)
Emanuel Schmidt (*1979):
Toccata über „Ave maris stella“
(München, 2014)
Schola der Cappella vocale Liebfrauen
An der Goll-Orgel: Johannes Krutmann